NRZ Neue Ruhr Zeitung, Essen (Tageszeitung) vom 05.11.2024, S. 22 (Tageszeitung / täglich außer Sonntag, Essen)
Rubrik im PS: | Universitätsallianz Ruhr / Research Alliance Ruhr |
Auflage: | 21.871 |
Reichweite: | 50.959 |
Ressort: | Region |
Neues Forschungsareal auf Zollverein mit "360-Grad-Perspektive"
Essen Auf dem Areal des Essener Weltkulturerbes Zollverein ist am Montag das interdisziplinäre Forschungszentrum "One Health Ruhr" offiziell eröffnet worden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler würden sich mit der Frage beschäftigen, welche Auswirkungen Eingriffe ins Ökosystem auf das körperliche und mentale Wohlergehen des Menschen haben, erläuterte NRW-Ministerpräsident Wüst, der gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Ina Brandes (beide CDU) auf der Auftaktveranstaltung sprach. Die Kabinettsmitglieder würdigten den interdisziplinären Ansatz des Zentrums. In einer "360-Grad-Perspektive" werde das Thema Gesundheit von der Molekülebene bis zum übergeordneten Ökosystem beleuchtet.
Bereiche werden verzahnt
Die Forschungsbereiche Molekularbiologie und Wasserforschung, molekulare Krebsforschung sowie kognitive Neurowissenschaft seien an den drei beteiligten Universitäten – der Uni Duisburg Essen, der Ruhr-Universität Bochum und der TU Dortmund – bereits fest etabliert, hieß es. Durch die Rekrutierung von internationalen Spitzenkräften und der Einrichtung sogenannter Brückenprofessuren würden die Bereiche nun verzahnt.
Wüst würdigte die Forschungslandschaft im Ruhrgebiet als einzigartig in Europa. Im "Revier" seien fünf Universitäten, 17 Hochschulen für angewandte Wissenschaften, vier Max-Planck- sowie vier Leibniz-Institute und fünf Fraunhofer-Institute zu Hause. Zudem bündelten die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen in der Universitätsallianz Ruhr (UA) ihre Kompetenzen und setzten bei der wissenschaftlichen Zusammenarbeit sowie beim Studienangebot bundesweit Maßstäbe.
Internationale Wissenschaftler
Für die 14 geplanten Forschungsprofessuren für "One Health Ruhr" auf Zollverein konnten den Angaben zufolge bereits neun internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewonnen werden, darunter eine Humboldt-Professur. Sukzessive sollen auch die Forschungszentren an den Hochschulen mit den Schwerpunkten "Chemical Sciences and Sustainability", "Trustworthy Data Science and Security" und "Future Energy Materials and Systems" sowie das "College for Social Sciences and Humanities" ihre Arbeit aufnehmen.
Das Forschungszentrum "One Health Ruhr" ist Teil des Hochschulverbunds Research Alliance Ruhr. Dieser Zusammenschluss der drei Ruhrgebietsuniversitäten Duisburg-Essen, Bochum und Dortmund wird vom Land NRW gefördert. epd