Rubrik im PS: | Naturwissenschaften / Medizin |
Autor: | Aileen Hochhäuser |
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Uniklinik Köln: Neue Klinikdirektorin für die Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin
Die 45-Jährige folgt damit auf Univ.-Prof. Bernd Böttiger, der nach 17 Jahren als Klinikdirektor in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist.
Die Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin ist aufgrund ihrer Größe und aufgrund des Einsatzes in fast jedem Bereich der Uniklinik Köln essenziell für die Patientenversorgung im OP und auf den Intensivstationen.
In ihrer neuen Position will Steinbicker mit ihrem Team die Trias aus Klinischer Versorgung auf höchstem Niveau, Spitzenforschung mit der Entdeckung neuer therapeutischer Optionen und Lehre für alle Medizinstudierenden im Modellstudiengang auf theoretische und praktische Weise zukunftsorientiert umsetzen. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in Köln“, so die neue Klinikdirektorin.
Ein besonderes Augenmerk legt Steinbicker auf die Nutzung von Alternativen zur Fremdblutgabe in der perioperativen Medizin. Die Themen Blut, Blutarmut und Eisentherapie bilden ihre wichtigsten translationalen und klinischen Forschungsschwerpunkte. Dazu gehören beispielsweise die molekulare Regulation der Eisenhomöostase und Erythropoese, die Diagnostik von unklarer Anämie hinsichtlich genetischer Mutationen und die intravenöse Eisengabe zur präoperativen oder postoperativen Anämietherapie. Auch das Patient Blood Management, künstliche Sauerstoffträger und die Substitution von intravenösem Eisen sowie die Nutzung von autologer Eigenblutaufbereitung gehören zum Forschungsprofil der renommierten und vielfach ausgezeichneten Wissenschaftlerin.
In der Lehre legt Steinbicker besonderen Wert auf eine praxisnahe Wissensvermittlung und Ausbildung der Medizinstudierenden. Und noch ein weiteres Thema liegt ihr in Bezug auf den medizinischen und wissenschaftlichen Nachwuchs sehr am Herzen: „Es ist so wichtig, den Studierenden, vor allem den Frauen, zu zeigen, dass sie sowohl Karriere als auch Familie leben können.“
Steinbicker studierte an den Universitäten Duisburg-Essen, Alicante und Münster Humanmedizin und promovierte 2005 am Institut für Physiologische Chemie an der Universität Duisburg-Essen. Zudem schloss sie ein berufsbegleitendes Public-Health-Studium mit einer Masterarbeit bei der Weltgesundheitsorganisation in Genf (Schweiz) als „Master of Public Health (MPH)“ ab. Von 2009 bis 2011 ging Steinbicker als Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft an das Massachusetts General Hospital, Harvard Medical School, Boston/USA. Am Universitätsklinikum Münster absolvierte sie ihre Assistenzarztzeit, wurde Fachärztin, Oberärztin und 2019 leitende Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie. Ab 2021 war die Medizinerin als W2-Professorin für Anästhesiologie und Intensivmedizin und stellvertretende Klinikdirektorin in der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Frankfurt tätig. Steinbicker zieht nun mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im Sommer um und folgt damit dem Ruf nach Köln.