Hochschule Weihenstephan-Triesdorf - HSWT |
Forschung zur kuhgebundenen Kälberaufzucht Bayerische Staatszeitung vom 09.02.2024, S. 20 |
Fränkische Landeszeitung, Ansbacher Tageblatt vom 09.02.2024, S. 6 ● Auch in: Fränkische Landeszeitung, Dinkelsbühl-Feuchtwangen • Fränkische Landeszeitung, Rothenburger Tageblatt • Fränkischer Anzeiger |
LfL: Moorbodenschutz in der Praxis Samerberger Nachrichten am 08.02.2024 |
Fit in Theorie und Praxis: Landschaftsgärtner schließen Ausbildung erfolgreich ab Beschaffungsdienst Galabau Online am 08.02.2024 |
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf - HSWT |
Bayerische Staatszeitung vom 09.02.2024, S. 20 |
Hinsichtlich des Tierwohls ist die Methode klar im Vorteil – aber es gibt noch zahlreiche ungeklärte Fragen, etwa die ausreichende Milchversorgung für den Rindernachwuchs
Die sogenannte kuhgebundene Kälberaufzucht, bei der das Kalb nach der Geburt einige Zeit bei der Mutter oder einer Amme Milch säugt, trifft auf ein wachsendes Interesse von Milchviehhaltungsbetrieben. Einige Praxisfragen sind jedoch ungeklärt, beispielsweise wie die Landwirtschaft überprüfen kann, ob die Kälber ausreichend Milch erhalten. Ein neues Projekt von Technischer Universität München (TUM), Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising arbeitet an Lösungen.
Einige Grundsatzfragen sind bisher noch nicht geklärt worden. In mancher Hinsicht, beispielsweise für den Immunstatus, bringt die kuhgebundene Kälberaufzucht Vorteile mit sich. Andererseits: Wird das Kalb erst später von seiner Mutter getrennt, ist damit deutlich mehr emotionaler Stress verbunden als direkt nach der Geburt. "In unserem Forschungsprojekt ist es uns wichtig, das Tierwohl ganzheitlich zu betrachten. Wir müssen darauf achten, dass sich durch die kuhgebundene Kälberaufzucht das Tierwohl und die Tiergesundheit verbessern oder, wenn diese bereits auf einem guten Niveau sind, dort erhalten werden", sagt Julia Steinhoff-Wagner, Professorin für Tierernährung und Metabolismus an der TU München.
Konkrete Beschaffenheit von Fressgittern
Der Plan sei, sich bei der Landwirtschaft zunächst mit einer Onlineumfrage zu erkundigen, welche Herausforderungen sie sehen. Dies umfasst Fragen der Tierernährung, zum Beispiel wie Kuh und Kalb entsprechend der Empfehlungen versorgt werden können, genauso wie den Bereich Landtechnik – etwa wie Fressgitter aussehen müssen, dass die Kuh jederzeit Zugang zu Futter hat und trotzdem das Kalb nicht hindurchschlüpfen kann.
"Als Tierärztin finde ich besonders spannend, wie sich kuhgebundene Kälberaufzucht auf die Eutergesundheit und die Inhaltsstoffe auswirkt", meint Eva Zeiler, Leiterin des Lehrstuhls für Tierproduktionssysteme in der ökologischen Landwirtschaft an der HSWT. Wenn mehrere Kälber an der Kuh saufen, werde das Euter häufiger komplett geleert – was sich positiv auswirkt. "Andererseits haben wir beobachtet, dass die Zitzen durch das Saugen und fehlende Pflegemittel stark beansprucht werden und es zu Hyperkeratosen kommen kann", so Zeller.
In der Tierarztpraxis wie auch bei Forschungsprojekten nehme sie wahr, so Zeller, dass immer mehr Betriebe Interesse an kuhgebundener Kälberaufzucht zeigen – aus Gründen der Arbeitswirtschaft, des Tierwohls oder der Tiergesundheit. "Wir haben allerdings festgestellt, dass es nicht ein Standardsystem für alle Betriebe gibt. Wie ein Betrieb das Verfahren umsetzt, muss zum Hof, der Herde und den Arbeitsabläufen passen. Außerdem: Nicht für jeden Betrieb passt kuhgebundene Kälberaufzucht. Unsere Erfahrungen aus Forschung und Praxis werden wir in dem neuen Verbundprojekt einbringen", urteilt die Wissenschaftlerin aus Weihenstephan-Triesdorf.
"Das Interesse von Landwirtinnen und Landwirten an dem Konzept wächst", befindet Jan Harms, Koordinator des Arbeitsbereichs Systeme der tierischen Erzeugung an der Landesanstalt für Landwirtschaft. "Häufig spüren wir allerdings eine gewisse Unsicherheit. Sie fragen sich, wie sich das Konzept auf das Tierwohl auswirkt. Das betrifft zum einen die Kälber: Bekommen sie ausreichend Milch? Nehmen sie das Verfahren überhaupt an?"
Schließlich sieht man nicht mehr, so Harms, wie viel das Kalb aus Eimer oder Tränkeautomat getrunken hat. Manche Landwirtschaftsbetriebe hätten die Erfahrung gemacht, dass Kühe "nicht immer mütterlich mit den Kälbern umgehen". Bezüglich der Kühe möchte man "die Eutergesundheit untersuchen und wie es sich auf Kuh und Kalb auswirkt, wenn nach einer langen Bindungsphase Kuh und Kalb getrennt werden". Neben Tierwohlfragen sei auch die Vermarktung noch ungeklärt, glaubt Harms: "Wird der Zusatzaufwand auch am Markt und letztendlich von den Konsumentinnen und Konsumenten honoriert?"
Zwei Zeitabschnitte seien besonders kritisch, wenn es um die Milchaufnahme geht: direkt nach der Geburt und nach der Trennung von der Kuh, versichert Julia Steinhoff-Wagner. "In diesen Phasen kommt es häufiger vor, dass die Kälber nicht genug Milch trinken. Daher ist es wichtig, in beiden Fällen die Kälber gut zu beobachten und falls nötig, Hilfestellung zu geben." So müssten die Kälber etwa nach der Geburt lernen, das Euter zu finden oder nach der Trennung von der Mutter mit Eimertränken und Festfutter umzugehen. Damit die Landwirtschaft, aber auch die Veterinärmedizin bewerten können, ob das Kalb ausreichend versorgt ist, entwickeln wir Beurteilungsbögen, die sich vor allem mit den von außen sichtbaren Indikatoren beschäftigen.
"Aktuell fallen Kühe aus der Milchleistungsprüfung (MLP), wenn sie dreimal nicht kontrolliert wurden", berichtet Eva Zeiler. "Das ist ein großes Problem – schließlich ist die MLP ein wichtiges Tool, um Tiergesundheit und Ernährungsstatus zu bewerten. Zuchtbetrieben fehlt darüber hinaus ohne MLP eine essenzielle Grundlage für die Zuchtwertschätzung." Man entwickele eine Lösung dafür. Die Idee sei es, auf Basis der vorherigen Leistungen hochzurechnen, wie viel Milch die Kuh in der Phase gibt, in der sie das Kalb säugt. "Zusätzlich sichern wir dies über die Tageszunahmen des Kalbes ab. Landwirt*innen müssen sich somit nicht mehr zwischen kuhgebundener Kälberaufzucht und Milchleistungsprüfung entscheiden", ergänzt Eva Zeiler. > Magdalena Eisenmann
Fränkische Landeszeitung, Ansbacher Tageblatt vom 09.02.2024, S. 6 |
TRIESDORF/ANSBACH – Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf lädt in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft Institut für Tierzucht, AG Pferdezucht, und dem Pferdezentrum Franken für Samstag, 17. Februar, zum diesjährigen Pferdetag (in Präsenz und online) ein. Die Veranstaltung beginnt um 9 Uhr im Alten Reithaus in Triesdorf. Um 9.15 Uhr geht es los mit verschiedenen Vorträgen. Nach einer Diskussionsrunde um 14 Uhr wechselt die Veranstaltung den Ort: Es geht nach Ansbach in das Pferdezentrum Franken. Dort gibt Peggy Richau um 15 Uhr ein neurozentriertes Praxistraining. Der Pferdetag endet gegen 16 Uhr. Anmeldungen werden bis zum heutigen Freitag, 9. Februar, per Mail unter tagung.triesdorf@hswt.de entgegengenommen. Im Anschluss wird den Teilnehmern ein Link zum Anmeldeformular gesendet.
Samerberger Nachrichten am 08.02.2024 |
Die Zukunft der Landwirtschaft steht im Zeichen des Klimaschutzes, und die Versuchsstation Karolinenfeld der Bayerischen Staatsgüter ist Schauplatz für die Entwicklung hin zu einer moorverträglichen Bewirtschaftung. Unter der Versuchs-Leitung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) befindet sich das wegweisende Projekt "MoorBewi" nun in seiner finalen Phase.
Moore spielen eine entscheidende Rolle als natürliche Kohlendioxidspeicher und sind somit unverzichtbar für den Kampf gegen den Klimawandel. Obwohl sie nur 3 % der Erdoberfläche ausmachen, speichern Moore mehr Kohlendioxid als alle Wälder zusammen. MoorBewi hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wege zu finden, um Moore effektiv zu schützen und gleichzeitig eine nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen. Die Versuchsstation Karolinenfeld, betreut von den Bayerischen Staatsgütern (BaySG), ist ein Musterbeispiel für den notwendigen Wandel im Umgang mit Moorböden. Hier führen die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und das Peatland Science Centre (PSC) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf innovative Feldversuche durch, um das Wassermanagement zu optimieren und Nassgrünland sowie Paludikulturen zu etablieren und zu bewirtschaften.
Die vorläufigen Ergebnisse sind vielversprechend: Durch das innovative Schachtsystem konnten die Wasserstände auf den Versuchsflächen nicht nur deutlich angehoben, sondern auch präzise reguliert werden. Nach Anhebung des Grundwasserstandes konnten auf dem Nassgrünland ertragreiche Aufwüchse für die Verfütterung geerntet werden. Paludikulturen wie die Sumpf-Segge entwickelten sich rasch zu geschlossenen Beständen, so dass sie einer stofflichen Verwertung zugeführt werden können - ein vielversprechendes Zeichen für die Zukunft. Um die wiedervernässten Moorflächen zu bewirtschaften, wurden spezielle Landmaschinen mit geringem Gewicht und breiter Bereifung beschafft. Diese Maßnahmen fließen nicht nur in die Beratung zum geplanten Moorbauernprogramm des Bayerischen Staatsministeriums ein, sondern machen die Versuchsstation Karolinenfeld zum Musterbetrieb für klimaverträgliche Bewirtschaftungsmöglichkeiten auf Moorböden. Eine zukünftige Anhebung der Wasserstände auf der gesamten Fläche der Versuchsstation ist geplant, um den Klimaschutz weiter zu stärken. Eine Machbarkeitsstudie wird derzeit erstellt, um die Grundlage für diese entscheidenden Maßnahmen zu schaffen. Die Forschung wird vom PSC mit Messungen der Treibhausgasemissionen begleitet, um die Auswirkungen der verschiedenen Ansätze genau zu quantifizieren. Bereits seit 2020 konnten auf den vernässten Flächen erhebliche Reduzierungen der Treibhausgasemissionen verzeichnet werden.
Für fachliche Rückfragen zum Moorbodenschutz wenden Sie sich bitte an: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft +49 8161 8640-3640 oder moorbewirtschaftung@lfl.bayern.de
Interessierte können die Versuchsparzellen, Wasserregelungstechniken und speziellen Landmaschinen im Rahmen von Führungen besichtigen.
Für Buchungen und weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: Bayerische Staatsgüter - Versuchsstation Karolinenfeld/Kolbermoor +49 89 6933442-500 oder freising@baysg.bayern.de
Bericht und Foto: LfL – Moorbodenschutz in der Praxis – Für Besucher freigegeben: Die Versuchsfläche Karolinenfeld. (Foto: L. Gosch, LfL)
Beschaffungsdienst Galabau Online am 08.02.2024 Fit in Theorie und Praxis: Landschaftsgärtner schließen Ausbildung erfolgreich ab |
Um professionell Landschaftsgärtnerin oder -gärtner zu sein, sollte zuvor eine berufliche Ausbildung abgeschlossen werden. 27 junge Frauen und Männer haben es jetzt geschafft und wurden von Martin Gaissmaier als vollwertige Mitglieder in den Berufsstand des Garten- und Landschaftsbaus (GaLaBau) aufgenommen. Die Besten von ihnen kommen aus Mettenheim (Lkr. Mühldorf am Inn), Attenkirchen (Lkr. Freising) und Schechen (Lkr. Rosenheim).
Martin Gaissmaier (rechts) mit den besten Absolventinnen und Absolventen im Garten- und Landschaftsbau, v.l.: Lisa Aigner, Elias Hörl-Seisenberger und Philipp Hauck.
Martin Gaissmaier bei der Freisprechung der Auszubildenden von den Rechten und Pflichten ihrer Lehrjahre. (Fotos: Jochen Henning, VGL Bayern)
Am 7. Februar 2024 fand die traditionelle Freisprechungsfeier für die frisch gebackenen Fachkräfte im Berufsbildungszentrum DEULA Bayern in Freising statt. Veranstalter waren das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Abensberg-Landshut (AELF Abensberg-Landshut) und der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. (VGL Bayern).
Stefanie Pahnke, Leiterin der Abteilung Gartenbau am AELF Abensberg-Landshut, und Dr. Thomas Wilms, Geschäftsführer der DEULA Bayern GmbH, begrüßten rund 80 Gäste und eröffneten die Feierlichkeiten. In ihren Grußworten gratulierten Prof. Cristina Lenz, Dekanin der Fakultät Landschaftsarchitektur an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), und Gerhard Weiß, Schulleiter des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Höchstädt an der Donau, sowie Martin Gaissmaier, Vertreter des VGL Bayern, den Nachwuchskräften zu ihren Abschlüssen.
Dabei betonte Gaissmaier die Bedeutung der Absolventinnen und Absolventen im Zusammenhang mit notwenigen Maßnahmen, die zur Anpassung an den Klimawandel beitragen: "Engagieren Sie sich bei der Planung, dem Bau und der Pflege von Hausgärten und öffentlichen Grünflächen. Bringen Sie die Anlagen zum Grünen und Blühen und helfen Sie mit, den Klimaschutz voranzubringen."
Höhepunkt des Abends war die traditionelle Freisprechung. Im Namen des Berufsstandes zelebrierte Gaissmaier den feierlichen Akt, indem er die Auszubildenden von den Rechten und Pflichten ihrer Lehrjahre freisprach und sie in die Riege der Fachkräfte erhob. Anschließend erfolgte die Übergabe der Zeugnisse und Urkunden. Die besten Noten in den Abschlussprüfungen erzielten Lisa Aigner von der Firma Bitzer & Bernhard GmbH in Mettenheim, Philipp Hauck, Ausbildungsbetrieb Kürzinger Garten- und Landschaftsbau in Attenkirchen, und Elias Hörl-Seisenberger, Sponfeldner Garten- und Landschaftsbau in Schechen. Der VGL Bayern honorierte ihre besonderen Leistungen mit einer beurkundeten Anerkennung und einem Sachpreis.
Von den insgesamt 27 Landschaftsgärtnerinnen und -gärtnern durchliefen 19 eine klassische Ausbildung, die in der Regel drei Jahre andauerte. Sieben sind Studierende des dualen Bachelorstudiengangs Landschaftsbau und -Management an der HSWT in Freising. Als Teil ihrer akademischen Ausbildung erwarben sie nun den gleichen Abschluss. Alle erlernten ihre praktischen Fertigkeiten im jeweiligen Ausbildungsbetrieb. Das theoretische Wissen vermittelte ihnen vorwiegend die Berufsschule. In der überbetrieblichen Ausbildung ergänzten Kursprogramme der DEULA Bayern die Lerninhalte. Außerdem qualifizierte sich Lisa Aigner nach Paragraf 45.2 Berufsbildungsgesetz (BBiG). Das BBiG bietet, entgegen dem üblichen Ausbildungsweg, auch Personen die Zulassung zur Abschlussprüfung, die beispielsweise nachweislich mindestens viereinhalb Jahre im GaLaBau-Berufsfeld tätig waren und entsprechende Erfahrungen sammelten.
Martin Gaissmaier engagiert sich als Mitglied der Geschäftsleitung der Gaissmaier GartenLandschaft GmbH & Co. KG bereits seit Jahrzehnten für den Berufsnachwuchs. Darüber hinaus war er unter anderem viele Jahre im Fachgremium Berufsbildung des VGL Bayern aktiv und Mitglied im Erweiterten Präsidium des Verbandes. Als weiteres Ehrenamt bekleidete der Freisinger von 2014 bis 2023 die Mitgliedschaft im Vorstand des bundesweiten Ausbildungsförderwerks Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V., wo er vergangenen November satzungsgemäß ausschied. Ihm folgte in dieser Position Moritz Fahn, Geschäftsführer der Fahn GmbH & Co. KG und Präsidiumsmitglied des VGL Bayern, nach.