Weser Kurier, Osterholzer Kreisblatt vom 02.06.2023, S. 13 (Tageszeitung / täglich ausser Sonntag, Osterholz-Scharmbeck)
Rubrik im PS: | Gesundheitswesen in der Region |
Autor: | Patricia Brandt |
Auflage: | 9.934 |
Reichweite: | 20.762 |
Ressort: | Bremen |
Notfallversorgung
Luftretter in Nord selten im Einsatz
Klinikum Nord: Wie oft der Hubschrauberlandeplatz genutzt wird
Bremen. Bremens Krankenhauslandschaft wird sich durch die anstehende Reform verändern, doch wie wirkt sich das auf die Notfallversorgung in Bremen-Nord aus? Aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der Bündnisgrünen der Bürgerschaftsfraktion geht hervor, dass der Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Klinikums Nord vergleichsweise selten angeflogen wird.
Wie oft sind Rettungshubschrauber im Einsatz?
Von allen vier Landeplätzen der Krankenhäuser im Land Bremen, Mitte, Bremerhaven, Links der Weser und Nord, wird der Landeplatz an der Hammersbecker Straße am seltensten genutzt. Die Zahlen gehen aus der Senatsantwort von Donnerstag auf die Anfrage der Bürgerschaftsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hervor. Demnach wurden hier im vergangenen Jahr 55 Flugbewegungen verzeichnet. Die Zahl ist im Vergleich mit den Vorjahren rückläufig: 2021 waren es noch 63 Flüge, 2020 kam es hier zu 88 Starts und Landungen. Häufiger steuerte der Rettungshubschrauber das Klinikum Bremerhaven (118-mal in 2022) und das Klinikum Mitte (315 Flüge in 2022) und vor allem das Klinikum Links der Weser (LdW) an: Hier wurden 2022 exakt 1302 Flüge registriert. In der Zeit des Schwerpunktes der Coronapandemie kam es am LdW sogar zu 1630 sogenannten Verlegeflügen von Patienten.
Wo ist Christoph 6 am häufigsten unterwegs?
Nach den Zahlen, die Jochen Oesterle, ADAC-Sprecher in München, vorliegen, war der am Klinikum LdW stationierte Rettungshubschrauber Christoph 6 im vergangenen Jahr insgesamt 1143 Mal im Einsatz. "Sein häufigstes Ziel war das niedersächsische Umland", so Jochen Oesterle. Hier fanden 720 Einsätze statt, 420 Mal wurden Patienten von Bremen aus weitertransportiert.
Wird es künftig mehr Luftrettungen geben?
Die Bremer Grünen haben mit Blick auf die umstrittene Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft, die mit Klinikschließungen einhergeht, den Bremer Senat gefragt, ob er mit einem erhöhten Bedarf an Patientenflügen zwischen kleineren, niedersächsischen und größeren, bremischen Krankenhäusern rechnet. Die Antwort ist nicht eindeutig. "Maßgeblich für den zukünftigen Bedarf an Luftrettungsflügen wird unter anderem sein, wie sich die Krankenhausinfrastrukturen in Niedersachsen und Bremen hinsichtlich Dichte und Leistungsangebot unter Reformbedingungen entwickeln werden", heißt es in dem Papier.